Ein freudiges Wiedersehen

Ein freudiges Wiedersehen

Das Wiedersehen war für mich eine riesen Freude und es hat sich ein bisschen angefühlt wie nach Hause zu kommen. Es ist verrückt wie schnell man wieder in die afrikanische Welt eintaucht und wie einfach es ist zu reduzieren. kaltes Wasser aus der Leitung, keine Waschmaschine, Esel anstatt „dicke Autos, Matatus anstatt ewig lange Linienbusse. Hier wird einem wieder bewusst was wir eigentlich alles haben und auch doch nicht haben. Keine freudigen Kinderscharen die um einen herumrennen, keine Motorräder mit Soundanlage die deinen Morgen belustigen- kein lautes, buntes, lebendiges Gewusel auf den Straßen. Zu spüren wie einen Menschen beleben und nicht Materialien und Leistung ist etwas tolles.

Erster Schock als ich in der Näherei ankam war, das meine liebe Hanna nicht an ihrem Platz saß. Sie ist gerade im 2. Lehrjahr und sollte im Juli ihre Abschlussprüfung machen und dann ebenfalls bei NYUZI einsteigen. Als ich ankam erfuhr ich, dass Sie seit 2 Wochen schon nicht mehr zu Schule kommt. Zum Glück habe ich sie direkt über ihre alte Nummer erreicht damit sie am nächsten Tag vorbei kommt um zu erklären was los ist. Es hat sich herausgestellt, dass Sie die Prüfungsgebühren nicht bezahlen konnte und deshalb einfach nicht mehr zu Schule gekommen ist. Wir haben uns jetzt dazu entschlossen, dass sie bis Dezember voll für mich arbeitet und wir die Hälfte ihres Lohns für die Prüfung bei Seite legen, sodass sie diese direkt im neuen Jahr absolvieren kann. Da die Anmeldefrist für Juli leider schon abgelaufen ist. ☹ Glück im Unglück dafür starten wir jetzt top besetzt in unsere neue Produktion. In unserer ersten Woche sind wir direkt durchgestartet. Ich habe mir einen Überblick verschafft und freudiger Weise festgestellt, dass sie meine Produkte nahzu im Schlaf vom Ablauf her beherrschen. Wir haben uns in der ersten Woche auf back + pack Njeri konzentriert. Vorallem ging es darum die Qualität zu optimieren und neue Ideen mit einzubringen. Am Wochenende ging es zum Materialeinkauf erstmal nach Nairobi. Hier musste ich mich zuerst wieder an das Gewusel und das Gehandele gewöhnen um dann festzustellen, das es doch auch ein bisschen Spaß macht.